Regentropfen steppen vor dem Fenster. Sie schnalzen. Klack.
Der erste Monat des neuen Jahres. Die kleinen Teelichter in Form von 2016 sind heruntergebrannt. Nur die Luftballons der Silvesternacht halten noch tapfer durch und kullern in der Wohnung herum. Ein Spielvergnügen für gelassene Momente.
Gleich fährt der Zug, wieder einmal. Zum Glück. Ganze vier Wochen durchgehend in Paris; das gab es lange nicht mehr. Die Gräulichkeit nahm, trotz geschlossener Fenster, Eintritt in die vier Wände, machte sich auf dem Kopfkissen breit und zog sich Wollsocken mit Bommeln an. Januardepression. Lauter Fragen, die eine übertönte: Wo führt das alles hin? Pläne wurden geschmiedet, die Motivation wurde auf Hochglanz poliert, der Wecker jeden Morgen gestellt. Hin-und wieder ein paar Liegestütze und frühes Yoga und dann hiess es, Zeit mit sich verbringen. Wie in einem Jane Austen Roman kam man manchmal nicht umhin, teetrinkend am Fenster mit einem Schal über den Schultern zu stehen und in den Himmel zu blicken. Die Füsse tippten unterdessen einen rhythmischen Takt.
Um den Kopf frei zu bekommen, mussten Projekte her. Handwerklicher Art (auch wenn die eher ungewollt waren…. habt ihr schon einmal das Loch für die Herdplatten vergrössern müssen? Was für ein Spass auf Stein, Beton und andere graue Zutaten zu hauen!). Zudem gibt es noch dekorative Änderungen vorzunehmen. Bilder und ein Spiegel müssen an die Wände gebracht werden. Also war ich auf Bilderrahmensuche. Für Standardgrössen kein Problem. Doch, was ist mit den anderen? Vermutlich werde ich dafür bald selbst welche basteln (Im Handwerksunterricht der Grundschule haben wir einmal einen Drachen gebastelt, da sollten Bilderrahmen doch nicht so schwer sein…)
Die Wochen wurden auch durch den Winterschlussverkauf angetrieben. Sechs kleine Buchstaben sollten von allen gefrorenen Vitrinen glänzen: s.o.l.d.e.s. Wie es sich gehört, wurden Angebote wahr genommen. Gesucht, gestöbert, in Farben eingetaucht und steppschuhig mit den neuen Eroberungen an den Zehen gehüpft. Mittlerweile hängen alle brav im Kleiderschrank und entzücken beim Anblick. (So wie es Audrey vor den Tiffanyauslagen geht… ja, ja, lacht…)

Ein weiteres Januarereignis erfüllte mich mit Freude. Jedes Jahr, in der letzten Januarwoche, finden die Dekorationstage in St. Germain des Près statt. Alle hier liegenden Boutiquen, die übeuerte Kissen verkaufen, verlängern in der Zeit ihre Öffnungszeiten und lassen die Korken knallen (und dazu Gurkensandwiche reichen). Um das dekorativ einzupacken, werden in den Strassen bunte Lampen angebracht. Jede hat ein individuelles Muster und trägt den Namen eines teilhabenden Geschäfts. Wenn die Sonne scheint oder es Abend wird, sehen sie wirklich prächtig aus. Jedes Jahr lasse ich dann alles stehen und liegen und kann es nicht lassen, ein paar Fotos davon zu machen:
Was waren eure Januarlichter?
A bientôt!