Tulpiger Printemps.

Lundi. (Die Wirkung des Tees hat noch nicht jede Synapse im Gehirn erreicht, deshalb bin ich gespannt, was jetzt hier beim Tippen herauskommt…)

Es ist soweit. Der Blog ist fertig angestrichen; der Name, die Seite, das Bild. Schon seit Wochen bin ich ganz aufgeregt und freudig zittrig und freue mich wie ein Kleinkind über das schwungvolle Fahrrad (und ich hoffe, es gefällt euch)! Es war wirklich Zeit für eine Veränderung und da in der Wohnung fast alle Bilder an der Wand hängen und es mittlerweile sogar eine Pflanze in unseren Räumen gibt (keine Wetten über die Lebensdauer, bitte), war die Bloggestaltung ein weiteres, schönes Projekt. Hilfe bekam ich von der wunderbaren Madame Oksana, die jede meiner wirbeligen Wortkompositionen verstand und sie umsetzen konnte. Falls ihr auf der Suche nach einem Maler seid, (da Pinsel, Buntstifte und ihr schon genug im Kunstunterricht der Schule vom jeweils anderen erdulden musstet), dann kann ich sie euch nur wärmstens empfehlen: http://ksdgi.fr .

Die letzten Wochenenden waren zweisam-ig. Nachdem der Regen in den letzten Wochen die Quais überflutet hatte, gab sich die Sonne am  vorletzten Samstag endlich einen Ruck und zeigte sich 48 Stunden lang. Bereits am Nachmittag waren im Jardin de Luxembourg alle Stühle besetzt. Jede Nase schaute (und schnaubte) in die Richtung der gelben Kugel, die Zehen einiger couragierter Personen wackelten so vor sich hin. Vorher ein Café im Regal. Neues, charmantes Etablissement  im 6ten Arrondissement. Geschmackvoll eingerichtet, duftet es nach Kakaobohnen. Die Augen sehen sich an den Marmeladengläsern satt, währenddessen sich der Rücken eine Pause inmitten der hübschen Kissen gönnt. Tadelloser Service. Wo zu finden : 32, rue Monsieur Le Prince. (Dies ist, nebenbei bemerkt, eine meiner Lieblingsstrassen. Buchläden, Hotels, kleine Restaurants reihen sich aneinander und vereinen somit die köstlichen Augenblicke des Daseins.) Noch um 17h34 saßen wir im Park und konnten den blauen Himmel nicht fassen. Winter adé, Frühling juch he!

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Am Sonntag, auch nicht zu verachten, ging es zu den Quais am Gare d’Austerlitz. Ein Ort, an dem ich tatsächlich selten bin. Allerdings  stand an dem Tag ein schwedischer « Flohmarkt » in der Cité de la mode et du design auf dem Programm. Wie wir alle wissen, hat der Norden nicht nur Ikea, sondern auch zahlreiche, junge Designer, die wirklich einen don für Stoffe, Material und Formen haben. Auf dem Dach der Cité reihten sich die Stände aneinander (doch, da wir in Frankreich sind, räumte man dem Nahrungsservice einen größeren Platz frei). Zu schade! So drängten sich viele Menschen aneinander und die Objekte standen kaum noch im Vordergrund.

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Ein wenig enttäuscht, nahmen wir im Teesalon der Mosquée de Paris bei Minztee und sablé Platz, genossen den Trubel und die Süße. Wenig später, auf dem Heimweg, hielten wir an einem kleinen Kino und entschlossen, spontan, einen Hitchcock zu genießen: Vertigo. Spannender Film, bis zum Ende mysteriös. Wenn man einmal durch das 5.Arrondissement spaziert, bemerkt man die Vielfalt an Kinosälen in diesem Quartier. Zudem, und das ist das schönste, zeigen sie keine Blockbuster, sondern alte Klassiker. Da ist für jeden Spaß drin, der entdeckungsfreudig ist. Die Säle sind oftmals und je nach Film nur halbvoll; das Publikum ruhig und gespannt; die Filme in guter Qualität; an der Kasse ein älterer Herr mit Schal, der kleine quadratische Tickets verteilt und alles alleine bewerkstelligt. Keine Werbung, kein Popcornmuster auf dem Boden. Die Konzentration liegt auf dem Bildschirm. So soll es doch auch sein.

Alles in allem, ein prima Wochenende in den rues de Paris.

Ich wünsche euch eine wunderbare Woche!

A bientôt.

 

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