Die « rentrée » ist jeden September ein absolutes Ereignis. Neue Bücher, Ausstellungen, Theaterstücke, umgebaute Cafés, hoffnungsvolle Restaurants – der Briefkasten und das Emailfach quillen mit Werbung über. Hinzu kommen herbstliche Modevorschläge. Die To-Do-Liste kringelt sich vor Vorfreude und Energie. Die Kreditkarte glüht. Alles möchte man ausprobieren, mit dabei sein, auch ein Stück vom Kuchen abhaben.
Und wenn die Füße abends nach Hause kommen (mittlerweile schon ein wenig fröstelnd), dann soll es dort auch bitte kuschelig zu gehen, mit Pasta und Herbstambiente.
Als am letzten Freitag niemand auf meine 8H30-Mails antwortete, noch auf ein klingelndes Telefon reagierte, beschloss ich den Tag draußen zu verbingen. Zuerst ging es ins Appartement de Sezane (1, rue Saint-Fiacre, 75002. http://www.sezane.com/fr/lappartement), welches ich jedem empfehlen kann, der von Kerzen, Kissen, Tassen, Papier, Accessoires und wunderbaren Kleidungsstücken nicht genug bekommen kann. Es ist ein Genuss und ich hätte dort Stunden verbringen können!
Von dort aus ging es dann zu &other stories (35, rue Montmartre, 75002), um ein paar Ideen zu beschnuppern (im wahrsten Sinn des Wortes). Hin-und wieder ein Blick auf das Telefon. Keine Nachrichten, keine Antworten (was noch viel schlimmer war, da die Uhr nun mittlerweile auf die Nachmittagszeit zu ging).
Zu Hause angekommen (und mit vollen Tüten) begann ich die Wohnung ein wenig herbstlich zu gestalten. Das Resultat ist die Gemütlichkeit in Höchstform. Seht selbst :
Am darauffolgenden Tag zog es mich zum Bon Marché. Als ich dort zum ersten Mal war, kam mir der Gedanke in diesem Augenblick ein waschechter Pariser geworden zu sein (denn dieser Ort fehlte noch auf meiner Liste). Es ähnelt Harrods, Les Galeries Lafayettes. In der kulinarischen Abteilung gibt es Bionade und viele lokale Produkte, weshalb ich dort hin-und wieder eine kleine Runde drehe (schließlich bin ich ein Limonadenfan und probiere gerne herum). Seit ein paar Wochen findet dort eine Ausstellung Pariser Produzenten statt : Mode, Papeterie, Parfum, Pflegeprodukte, Dekoration, Haushaltsgeräte, Lebensmittel. Das schöne daran ist, das es sich um junge, kreative Labels handelt und nicht die allseits bekannten Marken anpreist. Daher war es selbstverständlich, die Angebote unter die Lupe zu nehmen. Und, klar, ich konnte nicht widerstehen und habe auch das portefeuille gezückt.
« Georges et Moi » ist ein Parfum mit der Konsistenz eines Lippenbalsams (also perfekt für unterwegs!). Es riecht herrlich nach Zitrusfrüchten und hat meine Nase im Sturm erobert : https://www.sabemasson.com/
Also das war so klar wie Kloßbrühe. Als ich diese Taschen sah, fragte ich die Verkäuferin, ob sie nicht einen mit einem « rive gauche »-Aufdruck hätte. Sie suchte in den Tiefen der Lagerbestände und fand diese kleine Leinenperle, die ich seitdem jeden Tag trage (klein ist die Untertreibung des Jahres; die Tasche hat die perfekte Größe, um euren ganzen Bürokram inklusive dicken Schal zu vertstauen). Die Firma nennt sich « on the other Fish » : http://www.ontheotherfish.com/
In der Lebensmittelabteilung machte ich einen letzten Stop beim Teeregal, denn meine Lieblingsteebar Kodama (30, rue Tiquetonne, 75002) hatte für diese Ausstellung zwei Teesorten zusammen gebraut. Ich entschied mich für den schokoladigen Schwarztee, der perfekt zu Rührkuchen und einem russischen Buch passt.
Während des Flanierens habe ich noch etliche Namen anderer Firmen notiert, wie zum Beispiel Maison Labiche, Le chocolat des Français, Maison Baluchon etc…
Ich kann jedem nur raten kann, die nächsten zehn Tage zu nutzen und im Bon Marché auf Entdeckungstour zu gehen! Ende der Ausstellung ist am 15. Oktober 2016.
Infos gibt es hier : http://www.lebonmarche.com/paris/
Ich wünsche euch eine sonnige Herbstwoche ! Macht es euch gemütlich !
A bientôt !