Wenn die Erde auf der wir laufen, tanzen, demonstrieren, streiten, umherziehen, reden könnte, was hätte sie uns wohl alles zu sagen? In dem Stück « Je suis Fassbinder » bekommt unser Kontinent eine Stimme. Daraus ergibt sich ein zitternder, verständnisloser Vortrag, der einem Erdbeben gleich kommt und von wütenden, ängstlichen Gedanken unterstützt wird.
Eine Opernkiste.
Wer liebt nicht Verdis Opern? Solche, die an das Rauschen von Ballroben, flatternde Fächer, schunkelnde Füsse und salzige Tränen erinnern…
In einem roten Sessel.
Wie ihr wisst, ist das Theater für mich ein prima Ort, um die Gedanken zu ordnen, eine Geschichte zu verfolgen, neugierig zu sein, zu fühlen, vestimentäre Entscheidungen zu begutachten. Leider habe ich mir in den letzten Wochen kaum Zeit genommen, darüber zu schreiben.
Osterspaziergang.
Eine Woche ist es nun schon her. Mittlerweile werden die schokoladigen Hoppelohren mit einem roten, penetranten 50% reduziert – Aufkleber präsentiert.
Voyage russe.
An einem Sonntag wurden Zeitung, Tee und dicke Socken gegen ein Kleid ausgetauscht. Mit der Metro ging es ins Théâtre national La Colline. Dort ein Café an der Bar, ein bisschen in der Zeitung Terrasse geblättert und schon ging der Vorhang für das folgende Stück auf:
Tulpiger Printemps.
Lundi. (Die Wirkung des Tees hat noch nicht jede Synapse im Gehirn erreicht, deshalb bin ich gespannt, was jetzt hier beim Tippen herauskommt…)
Die 13 im Siebten.
Samstags wird ausgeschlafen. In Ruhe durch die Zeitung geblättert und dabei Tee geschlürft. Am liebsten liege ich zusammengerollt und geschützt in der Bettdecke und mache das Fenster auf. Die frische Luft wirbelt dann um die Ohren und macht zugleich wach.
Café und tüdelü.
Ungewollte Ferien sind anfangs immer ein Grund zum Schmollen (sei sie verdammt, die Arbeitswut). Doch wenn man sie und den dazugehörigen individuellen und vom Rest der Gesellschaft verschobenen Tagesrhythmus zulässt, dann können sich Stunden à la merveilleux ergeben. Momente, die mit Kaffeeverabredungen, Freunden, Museen, Spaziergängen, Theater und Serien zugebracht werden können.
Shakespeare is Jol(ie)ly.
Ein theatriges Début nahm das Jahr 2016. So war der Vorhang 2015 kaum abgestaubt, da saß ich schon wieder in den roten Sesseln. Wie die älteren Leser von euch wissen, steht théâtre bei mir regelmäßig im Agenda (der dieses Jahr im übrigen von Rifle Paper & Co kommt und wirklich eine Merveille ist; und damit meine ich nicht diese cremige Patisserie aus dem Norden).
Ein zweites Stück.
Gerade laufen die Shins und der Kaffeeschaum klebt an der Lippe. Frische Blumen schauen über den Bildschirm und sorgen durch ihre beerige Form für einen drolligen Kontrast zum nassen Wetter. Kleine Paranthese: Beim Blumenkauf achte ich immer darauf, originelle Blumen zu finden. Auch wenn mir Nelken, Tulpen und Ranunkeln lieb sind, habe ich gern etwas amüsantes auf dem Tisch, so zum Beispiel Kohl.